2011: 6. Netzwerktreffen

Seit zehn Jahren bildet die BGW bundesweit Fachkräfte für Arbeitssicherheit an der DGUV Akademie Dresden aus. „Viele Teilnehmer sind am dauerhaften Austausch mit ihren Kolleginnen und Kollegen interessiert“, erklärte Jörg Stojke, Leiter der BGW Akademie, anlässlich der Eröffnung der 1. BGW Sifa-Fachtagung. Unter dem Motto „Von Sifas für Sifas“ kamen vom 24. bis 26. Juni 2011 über 100 Fachkräfte für Arbeitssicherheit, um sich über aktuelle Rahmenbedingungen ihres Tätigkeitsspektrums zu informieren. 
Christian Reinke, Leiter des Bereichs Betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung in der BGW, sprach über erste Erfahrungen mit der neuen „DGUV Vorschrift 2“, welche seit 2011 die betriebsärztliche und sicherheitstechnische Betreuung von Unternehmen mit mehr als zehn Beschäftigten regelt. Mit der geänderten Vorschrift werden vor allem individuelle Gefährdungssituationen besser berücksichtigt. Außerdem wird die betriebliche Eigenverantwortlichkeit gestärkt und der Dialog zwischen Sicherheitsfachkraft und Betriebsarzt gefördert. Probleme in der Umsetzung zeigen sich häufiger beim Bestimmen der Branchenzuordnung oder der Betreuungsgruppe. Auf diese Unsicherheiten reagiere die BGW, so Reinke, unter anderem mit zusätzlichen Hilfsmitteln wie E-Learning-Programmen, Checklisten sowie einer Beratungskampagne. Tätigkeiten wie das Prüfen von Arbeitsmitteln sind von einer befähigten Person durchzuführen. Was darunter, in Abgrenzung zu Begriffen wie „Sachkundiger“ und „Sachverständiger“, zu verstehen ist, erläuterte Walter Erdmann in seinem informativen Vortrag „Betriebssicherheitsverordnung in der Anwendung“. Für den Leiter des Betriebssicherheits-Managements des Katholischen Klinikums Mainz liegt es auf der Hand, dass interne Verantwortlichkeiten klar definiert und dokumentiert sein müssen, damit die Sicherheitsfachkraft im betrieblichen Arbeitsschutz wirkungsvoll tätig sein kann.  
Reinhard Bock von den Pößnecker Werkstätten berichtete anschaulich vom Sifa-Netzwerk Thüringen, in dem 80 Kolleginnen und Kollegen regelmäßig über betriebliche Arbeitsschutzthemen debattieren, Veranstaltungen organisieren und so erfolgreich didaktisch-methodische Hilfestellung leisten. Schließlich präsentierte Dr. Carola Kästner vom Institut für Arbeit und Gesundheit in Dresden erste Ergebnisse aus der von der DGUV in Auftrag gegebenen Sifa-Langzeitstudie. Um weitreichende Verbesserungspotenziale zu ermitteln, wird innerhalb der Untersuchung über einen Zeitraum von sechs Jahren die Arbeitsweise und Wirksamkeit von Fachkräften für Arbeitssicherheit analysiert. Eine wesentliche Erkenntnis ist: Betriebe sollten bei der Auswahl von Sicherheitsfachkräften intensiver unterstützt werden, um sie später schneller in die betriebliche Organisation einbinden zu können. Empfohlen wird zudem, die Gefährdungsbeurteilung als Steuerungsinstrument im Betrieb zu verankern. 
Zur engagierten Diskussion trafen sich die Teilnehmer im „Sifa-Worldcafé“, um in wechselnden Arbeitsgruppen Aufgaben gemeinsam zu lösen und effektive Maßnahmen zu entwickeln. Um aktive Beteiligung ging es auch im „Sifa-Casino“, wo die Teilnehmerinnen und Teilnehmer – mit der richtigen Antwort – den begehrten Button „Ich war dabei“ gewinnen konnten. Immer wieder sorgten zwischendurch die Moderatorinnen Hildegard Schmidt und Elke Muzykorska mit kleinen Bewegungseinheiten und humorvollen Einlagen für Schwung und gute Laune. 

6. Netzwerktreffen


Datum

24.-25.06.2011

Thema

Gemeinsame Tagung mit der

1. BGW Sifa-Fachtagung

Veranstaltungsort

Dresden