2014: 19. Netzwerktreffen

Das Facility Management bezeichnet die Verwaltung und Bewirtschaftung von Gebäuden, Anlagen und Einrichtungen. Durch die zunehmende Auslagerung verschiedener Aufgaben (Wartung, Reinigung, ...) bei der Bewirtschaftung von Gebäuden, werden vermehrt Fremdfirmen eingesetzt. Die Mitarbeiter dieser Fremdfirmen sind durch ungewohnte Arbeitsab-läufe und eine neue Arbeitsumgebung gefährdet. Zum Schutz dieser Kollegen wurden bereits sinnvolle Strategien entwickelt, die uns beim Sifa-Netzwerk Deutschland Treffen in Berlin vorgesellt wurden.
Eingeladen hatte uns unser Netzwerker Christoph Benning, der leitender Sicherheitsingenieur der Berliner Stadtreinigung (BSR) ist. Mit seinem Team begleitet er die 5.300 Mitarbeiter der BSR. Sie ist das größte kommunale Entsorgungsunternehmen in Deutschland und hat ca. 100 Fremdfirmen im Einsatz. 

Um diese Kollegen von Fremdfirmen zu schützen, wurden von Herrn Benning einige Dokumente erarbeitet, die das erhöhte Unfall- und Gesundheitsrisiko minimieren. An dieser Stelle möchten wir noch auf sehr gute Filme im Arbeitsschutz hinweisen, die Herr Benning unter www.arbeitsschutzfilm.de jedem Interessenten zur Verfügung stellt.

Als nächste Referenten stellten Mitarbeiter der Firma domeba ihre Software-Lösung LeManSys vor. Mit dieser Software können Schulungen und Unterweisungen erarbeitet und organisiert werden. Die Inhalte können entweder von domeba zur Verfügung gestellt oder selbst erarbeitet werden. Zur Kontrolle kann dann ein Unterweisungsbeauftragter nachvollziehen, welche Unterweisungen durchgeführt und ob ein Abschlusstest erfolgreich abgeschlossen wurde.

Herr Purmann der Unfallkasse Berlin informierte uns über die Vereinbarkeit von Facility Management und Arbeitsschutz. Die Unfallkassen als Sozialversicherer der Städte und Gemeinden, haben einige Dokumente erarbeitet, die uns weiterhelfen können, um die Arbeitssicherheit der Kollegen von Fremdfirmen zu verbessern.
In der Regel zum Arbeitsschutz auf Baustellen (RAB 32; Unterlage für spätere Arbeiten) wird festgelegt, welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind, wenn ein Gebäude nach der Fertigstellung gewartet, gereinigt und kontrolliert wird. Dieses Dokument sollte schon vor dem Bauantrag fertig gestellt werden, da bauliche Veränderungen nach Fertigstellung nur mit beträchtlichem Aufwand umgesetzt werden können. Ich denke da aus meiner Praxis an das Anbringen von Anschlagpunkte auf Dächern zur Absturzsicherung auf Flachdächern.

Nach einem tollen Mittagessen bei den BSR, wir bedanken uns an dieser Stelle für die Kostenübernahme, unternahmen wir einen Rundgang auf dem Firmengelände. Wir sahen ein sauberes und ordentliches Gelände, obwohl es von Müllfahrzeugen, welche ent-laden (gelber Sack), beladen (Salz) und gewartet werden, befahren wird.
Den Rundgang nutzen wir auch, um unsere neuen Prüfkörper nach DIN 1176 für Fangstellen an Kopf und Hals zu testen. Wir fanden natürlich keine gefährlichen Fangstellen auf dem Gelände, also: alles sicher bei der Berliner Stadtreinigung.
Jedem Teilnehmer wurden Prüfkörper von der Holzwerkstatt der Gemeinschaft Altenschlif geschenkt, vielen Dank!

Als letzter Referent sprach Herr Dünkel der STRABAG Property and Facility Service Management GmbH über die Betreiberverantwortung. Betreiberverantwortung bedeutet, dass jeder der Fremdfirmen einsetzt auch die Verant-wortung trägt, dass deren Mitarbeitern auf dem Firmengelände nichts passiert.  Hierzu gehört die Verkehrssicherungspflicht, welche im Bürgerlichen Gesetzbuch wie folgt definiert wird: derjenige, der eine Gefahrenquelle schafft oder unterhält, hat die Pflicht, die notwendigen und zumutbaren Vorkehrungen zu treffen, um Schäden anderer zu verhindern. Herr Dünkel zeigt uns auf diesem Bild die Reste eines Arbeitsschutzschuhs, den ein Mitarbeiter trug, der vom Strom durchflossen wurde und schwerste Verletzungen erlitt.

19. Netzwerktreffen


Datum

23.09.2014

Thema

Facility Management und Fremdfirmeneinsatz


Veranstaltungsort

Berlin